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Das Reich der Liebe, Phantasiekarte
"Das Reich der Liebe. Zweyter Landchartensatz-Versuch.
Aus Breitkopfs Buchdr. in Leipzig, 1777."
Altkol. Kupferstich, gedruckt mit beweglichen
Lettern, von Johann Gottlob Immanuel Breitkopf,
Leipzig 1777. 18 x 23,5 cm.
Papier etwas faltig, ansonsten sehr gut in Druck
und Zustand.
Sehr seltene Karte für den Sammler von Kuriosa
oder auch als das besondere Hochzeitsgeschenk.
verkauft
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| Phantaise- und humorvolle Karte über 'das Reich
der Liebe' mit den Ländern der Jugend, der glücklichen
Liebe und der Lüste, aber auch den Ländern der Ruhe,
der trauernden Liebe und dem der Hagestolze. Mit
einem Meer der Verzweiflung, einem Tränenfluss,
mit dem Fluss der Wünsche und dem Freudenstrom.
Zudem sind zahlreiche Orte eingetragen wie Wonnestadt,
Stadt der Träume und Ehestandshausen sowie Gebirge
wie Reizenstein und Berg der Einwilligung. Kleine
Kartusche mit Titel, Ort und Zeit rechts unten und
einer Kompassrose links unten.
Breitkopf, Johann Gottlob Immanuel (1719-1794),
Verleger in Leipzig Breitkopf, Sohn eines Verlegers und Druckereibesitzers,
studierte von 1737-1740 an der Universität Leipzig
Geschichte und Sprachen. 1745 trat er in die Firma
seines Vaters ein. Sein besonderes Interesse für
Typographie gab dem Verlagshaus neue Impulse. Um
1750 entwarf er die nach ihm benannte Breitkopf-Fraktur,
die schönste und meistverwendete Frakturschrift
der Zeit.
Der von ihm 1754 eingeführte Typendruck
mit beweglichen und zerlegbaren Lettern für Musiknoten
führte zu einer entscheidenden qualitativen Verbesserung
des Notendrucks. Damit konnte er alle bekannten
Komponisten der Zeit an seinen Verlag, den er von
1762 bis 1794 führte, binden.
Ab 1776 beschäftigte
er sich intensiv mit einer neuen Technik, Landkarten
mit Hilfe von beweglichen Lettern herzustellen.
1777 gab er die erste Karte, die in dieser neu entwickelten
Technik gedruckt wurde heraus - eine Karte der Umgebung
von Leipzig. Dazu veröffentlichte er einen Text
mit der genauen Beschreibung seiner neuen Methode.
Für die zweite Anwedung der neuen Technik schuf
er eine phantasie- und humorvolle Karten-Allegorie
auf 'Das Reich der Liebe'.
Zudem beschäftigte er
sich mit dem Druck von Spielkarten, Tapeten und
Kunstdrucken. Ab 1780 erschien in seinem Verlag
die erste Fachzeitschrift für den Deutschen Buchhandel,
das 'Magazin für Kunst- und Buchhandel'. Als Autor
verfasste er mehrere Bücher über den Buchdruck,
z.B. "Über die Geschichte der Erfindung der
Buchdruckerkunst" (1779) oder "Über Buchdruckerey
und Buchhandel in Leipzig (1793, Faksimile-Ausgabe
1964).
Ref.: Gerald Sammet. Der vermessene Planet, Bildatlas
zur Geschichte der Kartographie, Hamburg 1990, Abb.
S. 217. Horst Riedel. Stadtlexikon Leipzig. Pro
Leipzig Verlag, Leipzig 2005, S. 66/67.
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