Deutscher Arzt, Humanist und Historiker
Schedel studierte ab 1456 an der Universität
Leipzig und ab 1463 in Padua. 1466 kehrte er nach
Nürnberg zurück, von 1470 bis 77 arbeitete er als
Stadtarzt in Nördlingen, dann in Amberg und ab 1482
lebte er wieder in Nürnberg.
Bekannt wurde Hartmann Schedel, der ein wohlhabender
und einflussreicher Bürger der Stadt Nürnberg war,
hauptsächlich als Autor und Herausgeber der Weltchronik
"Liber Chronicarum", die 1493 in einer
lateinischen und deutschen Fassung in Nürnberg erschien.
Die Holzschnitt-Illustrationen zur Weltchronik,
insgesamt über 1800, wurden ab 1487 in der Werkstatt
von Michael Wolgemut hergestellt. Auch Beiträge
des jungen Albrecht Dürer sind wahrscheinlich, der
bis 1490 bei Wolgemut in die Lehre ging.
Schedelsche Weltchronik – Liber Chronicarum
Die 1493 in Nürnberg erschienene, universalhistorische
Darstellung der Weltgeschichte „Liber Chronica“,
die der Nürnberger Stadtarzt und Humanist Hartmann
Schedel (1440-1514) zusammengestellt hatte, gilt
neben der Gutenberg Bibel als das aufwendigste Buchwerk
des 15. Jahrhunderts.
Die Weltchronik in Folioformat, reich und künstlerisch
hochwertig illustriert mit über 1800 Holzschnitten
aus der Werkstatt der Nürnberger Künstler Michael
Wohlgemut (1434-1519) und Wilhelm Pleyenwurff (1460-1494),
die bis heute zur besonderen Beliebtheit der Chronik
beitragen, wurde erstmals im Frühjahr 1493 in lateinischer
Sprache herausgegeben. Ein halbes Jahr später erfolgte
eine Ausgabe der Weltchronik in deutscher Sprache.
Viele der 18 großformatigen, doppelseitigen Ansichten
gehören zu den ältesten authentischen Darstellungen
dieser Städte. Die zeitgenössischen Stadtansichten
wurden ergänzt durch zwei großformatige Landkarten,
einer Weltkarte und einer von Mitteleuropa, die
beide noch ganz im Stil des Claudius Ptolemäus gehalten
sind.
Wohlgemut und Pleyenwurff schufen zahlreiche
weitere hochwertige Illustrationen zur allgemeinen
Weltgeschichte sowie zur biblischen Geschichte.
Den Druck der Chronik besorgte der angesehene Nürnberger
Buchdrucker Anton Koberger.
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